Als Mitglied in Senat und Fachbereichsrat werde ich immer wieder mal auf aktuelle Themen angesprochen, das stört nicht weiter und ist im Grunde sogar gut und wünschenswert - so finden die ganzen Informationen ihren Weg zur Basis. Besonders relevant waren bzw. sind fpr die TU meiner Meinung folgende Themen:

  • Strukturreform - die Fachbereiche sollen zu größeren Strukturen zusammengefasst werden, am besten in einer Form, die "Exzellenz" und "Elite" begünstigt
  • Bologna-Prozess - die Umstellung auf Bachelor/Master schreitet voran, diverse Fachrichtungen müssen sich erst noch positionieren und entscheiden, was ihr Regelabschluss ist.
  • Allgemeine Prüfungsordnungen - seit Mittwoch hat die TU Kaiserslautern abstrakte Prüfungsordnungen, von denen die speziellen Ordnungen neuer Studiengänge erben sollen.
  • Studienkonten/-gebühren - seit diesem Semester zahlen die bösen Langezeitstudenten, ab nächstem Jahr stehen die allgemeinen Studiengebühren ins Haus. Wann kippt auch RLP?
  • Haushaltslage - demnächst erfahren wir genauere Zahlen für das nächste Jahr. Noch ist nicht sicher, ob wir vielleicht nicht doch wieder demonstrieren müssen.
Darauf hat mich aber in der letzten Zeit niemand angesprochen - diese Woche wurde nur gefragt, ob die Uni-Leitung den Fachschaften das Corporate Design für Fetenplakate aufzwingen will oder ob das ein Alleingang von PR- und Marketing war. Eine interessante Prinzipienfrage, die auf unsere Werbung Einfluss nehmen kann, aber im Grunde unwichtig. Das kann man amüsiert beobachten, aber noch gibt es keinen Grund, sich zu einem Hühnherhorden-Live-Rollenspiel zu versammeln und Panik zu schieben - jedenfalls nicht wegen solch einer Albernheit.

Basis, ich bin enttäuscht von euch.

Der nächste, der mich auf diese Farce anspricht, wird von mir persönlich gezwungen, das Corporate-Design-Handbuch zu essen.

Freitag, 12. November 2004, 10:11, von erdferkel in Uni |comment

 
Guten Appetit!
Warum nicht über Fetenplakate im CD lästern?

Da geht es gegen eine wohldefinierte, bei Studenten wie Professoren nicht übermäßig beliebte Einzelperson (deren Kollegin übrigens viel vernünftiger sein kann als es manchmal aussieht), da kann man was Bewegen, da hat jeder greifbare Nachteile.

Alle diese drei Faktoren sind bei den "wichtigen" Themen nicht gegeben, also hat blinder Aktionismus da gar keinen Sinn und macht auch nicht halb so viel Spass.

Lass den Leuten doch das Gefühl, sie könnten was tun für ihre Uni, für ihre Fachschaft, für ihre Feten! (Warum studiert man sonst; der Mensch lebt nicht vom Brot allein!)

Und ist das nicht das Prinzip der bundesdeutschen Demokratie, eine kleine Auswahl Entscheidungen treffen zu lassen und erst zu meckern wenn man merkt, dass es einen selbst betrifft?

Ganz davon abgesehen betrifft die meisten Studierenden drei viertel der o.g. Themen gar nicht, wärst nicht eher DU da gefragt, Interesse zu wecken statt auf Fragen zu warten?

Ciao
F.

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Mit Verlaub: Du redest wirr.
Blinder Aktionismus hat nie einen anderen Sinn als Spaß oder Gewissensberuhigung, im besten Fall amüsiert er, öfter stellt er eher die ganze Studierendenschaft in ein schlechtes Licht. Wenn man wirklich was erreichen will ist ein gezielter Dialog im kleinen Kreis oder eine protokollwirksame Abstimmung oder Diskussion im richtigen Gremium angebracht. Ab und zu kann man auch eine Demo machen, aber die wirken selten nachhaltig.

Ein 17° Querbalken auf einem Fetenplakat ist natürlich ein schrecklicher greifbarer Nachteil, deutlich schlimmer als ein verringertes Angebot an Kernveranstaltungen im Zuge der Bachelorisierung (rechne damit ab nächstem Semester), Klausuren und Blockveranstaltungen für Haupstudiumsscheine (begründet durch BM und den "Mitarbeitermangel", passiert jetzt schon, wird in Zukunft stärker werden) und allgemeine Studiengebühren (rechne damit in RLP ab dem WS05/06, vollzogen spätestens im SS06). Das sind schon mehr als die Hälfte der von mir aufgeführten Themen, betroffen sind auf jeden Fall schonmal alle unterhalb des 7. Semesters. Im Grunde reicht die Faustregel "Alles, was den FB betrifft solange Du noch da bist, betrifft früher oder später auch Dich" aus, um die Wichtigkeit zu beschreiben.

Durch ein CD auf Plakaten wird eine Fete nicht schlechter, und wenn es wirklich allen Feten aufgezwungen könnte (de facto unmöglich) bekäme das auch jeder mit und würde sich deswegen nicht von einem Fetenbesuch abschrecken lassen. Und da z.B. die SSV v.a. durch das Plakat am Mensa-Aufgang und kleine Zettel beworben wird ist der Pathos in deinem "Lass den Leuten doch das Gefühl, sie könnten was tun für ihre Uni, für ihre Fachschaft, für ihre Feten!" noch lächerlicher, als selbst Du es beabsichtigt haben dürftest. Das mit dem Advocatus-Diaboli-Spielen übst Du besser noch mal, am besten verteidigst Du dann aber einen Standpunkt, der weniger albern ist. ;-)

Falls es Dir nicht aufgefallen ist - ich versuche immer wieder, Interesse für die wichtigen Themen zu wecken. Vielleicht sollte man meinen Äußerungen zu B/M, Studienkonten, AxPOs etc. mal ein wenig Aufmerksamkeit schenken und darüber nachdenken statt sich durch ein "ist doch nicht so schlimm" ablenken zu lassen. Zumindest ein gewisses Problembewusstsein sollte man schon entwickeln, auch wenn man (wie auch bei den Plakaten) ganz unten nicht viel bewegen kann. Sicher, man muss sich nicht informieren oder auch nur interessieren, aber dann kann man auch darauf verzichten, so ein lächerliches Nicht-Thema aufzublasen und mir damit auf die Nerven zu gehen. Und das ist der Hauptpunkt dieses Eintrags: Wenn man sich schon mit so einem unwichtigen Scheiß beschäftigt, dann soll man wenigstens mich damit verschonen. Am besten wartet man einfach ab, was passiert, und beschwert sich ggf. hinterher, wie sonst auch. Besten Dank.

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