Dienstag, 23. November 2004

Laut Heise-Nerd-Ticker fordert die Gesellschaft für Informatik eben jene zum Pflichtfach in Schulen zu machen. So wie sich besagter Artikel liest meinen sie in dem Fall Informatik in ihrer Ausprägung als Rumbasteln an Computern und Beglotzen, vielleicht sogar Erstellen von Webseiten, also ungefähr etwas weniger als das, was man zur Zeit in den mir bekannten Lehrplänen findet. Vielleicht bin ich zu sehr eingebildeter Computerarroganzling, aber das wenige Wissen, was wirklich jeder braucht, kann man auch en passant vermitteln - ein bisschen Office-Anwendungen und "Wo ist der An-Knopf" (Aus braucht man ja auch nicht mehr), mehr merkt sich eh keiner. Und halt die Möglichkeit, einen PC zu nutzen, aber die findet sich ja auch inzwischen in jeder Schule. Alles darüber hinaus ist nett, aber optional - die Energien sollte man besser in eine fundierte Ausbildung in Deutsch, Mathe, Englisch und einem Allgemeinbildungsklumpen aus den diversen Geistes- und Naturwisschenschaften stecken. Damit sind Schüler und teilweise auch Lehrer schon genug gefordert.

Aber Sport und Religion sind ja auch Pflichtfächer, so gesehen...


 

Sims 2 krankt meiner Meinung nach an dem gleichen Grundproblem wie der erste Teil: Die Containerbewohner sind alleine viel zu unselbständig. Zwar können sie inzwischen ein paar Grundbedürfnisse selbst befriedigen, trotzdem brechen immer wieder Sims nach der Arbeit erschöpft auf der Straße zusammen. Dort werden sie dann zwar nicht überfahren, dafür aber von ihren Mitbewohnern hinter vorgehaltener Hand ausgelacht und liegen gelassen (der Teil ist dann wieder realistisch). Will man den Versagern unverdienterweise eine Karriere oder auch nur ein wenig Sex zugestehen muss man sie mit aller Gewalt zu den notwendigen und teilweise geradezu surrealen Arbeiten treten ("Du willst doch Wissenschaftler werden, also üb endlich Putzen und Kochen." - klar doch).

Zusammengefasst ist das ganze von der Grundprämisse her ein "Hilf ihnen, Erfolg zu haben, sonst haben sie keine Chance", eine Art nebenläufiges Tamagotchi in bunt, und damit genau das Gegenteil von dem, was ich mir schon beim ersten Teil gewünscht habe. Ich will Sims, die von alleine überleben und zurechtkommen können, ja sogar müssen - denn meine Rolle ist es, ihre Pläne zu bedrohen oder gar zu zerschlagen. Ich will nicht die helfende Hand oder den Tritt in den Hintern sondern die Schicksalsschläge, die bedrohten Beziehungen, die Hindernisse auf dem Weg zum Glück verkörpern während die Sims wie Hamster in einem riesigen digitalen Rad laufen und schneller laufen, ihre Arme weiter ausstrecken... so sollen sie weiterrudern, stromaufwärts, stets ach so kurz vor dem Erfolg, der ihnen jedoch fast immer verwehrt bleibt.

Ja, es gibt einen Gott, doch er ist allmächtig und grausam. Aber klage nicht, er darf Dich quälen, denn er hat sich die CDs am Erscheinungstag gekauft und kennt die Cheatcodes!

Von erdferkel um 09:37h in Fragmente | 0 Kommentare |comment