Im nächsten Semester werde ich in meinem Job als Handlager für einen der beiden Exmatrikulatoren (den heldenhaften Löser des Sockenproblems) eine Person im Kollegenkreis haben, die schon die fünfzehnminütige Vorbesprechung zu mindestens zwei Dritteln mit Geschwafel gefüllt hat. Jedes einzelne Wort verursachte bei mir grausame Schmerzen, die sich mehr und mehr in meine Seele bohrten und mich der Verzweiflung näher brachten. Ich wusste ja aus früheren unangenehmen, kurzen Begegnungen, dass der schlechter Ruf dieser Gestalt nicht ganz unbegründet ist, doch wenn man nicht fliehen kann ist sowas deutlich grausamer. Der Gedanke an wöchentliche Besprechungen erfüllt mich bereits jetzt mit Furcht.

Kurz war ich versucht, den Entscheidungsträgern die belegbaren Ereignisse zuzuspielen, die dazu geführt haben, dass jene nie wieder eine Übungsgruppe in der Mathematik halten darf, aber mir wurde bald bewusst, dass das Mobbing und reichlich mies wäre. Selbst wenn man den selbstlosen Schutz der Zweitsemester als Beweggrund nennt, es bliebe mehr als nur ein übler Beigeschmack. Also schreibe ich einfach nur diesen Eintrag, der in ein paar Tagen in den Tiefen meines Archivs verschwinden und nahezu ungelesen in Vergessenheit geraten wird.

Nur ein Gedanke tröstet mich: Wenn ich meine Haare offen trage sieht keiner die iPod-Kopfhörer.

Samstag, 19. Februar 2005, 21:18, von erdferkel in Uni |comment