Dienstag, 15. Februar 2005

Diese Hack-Anleitung für Cola-Automaten funktioniert natürlich nicht bei dem Automaten im Bau 46. Hätte ich mir eigentlich auch denken können... Wildes zufälliges Herumdrücken auf den Tasten bringt einen übrigens auch nicht ins versteckte Debug-Menü, jedenfalls nicht bei meinen Testläufen. Ein Lichtblick: Der Kaffeeautomat, der auch Suppe ausgibt, weigert sich nicht, Anfragen nach "Gemüsesuppe extra-süß" oder "Gemüßesuppe extra Weißer" (oder so) treu auszuführen. So gehört sich das. Ich muss gestehen, dass ich die kurze Pause zwischen Eintippen meiner Befehle und Ausführen eben dieser (gefolgt vom automatischen Aufgleiten der Tür vor dem Ausgabeschacht) gelegentlich nutze, um dem Automaten mit strenger Stimme Befehle wie "Cappuccino, extra stark!" zu erteilen. Vielleicht, vielleicht glaubt ja wirklich mal ein Neuling, dass da eine Sprachsteuerung eingebaut ist. Für ein Positiverlebnis dieser Art macht man sich gerne zwanzigmal sinnlos zum Affen.


 

Anlässlich einer Seelenfangaktion im Auftrag des Fachbereichs fiel mir vor zwei Jahren oder so in einer hiesigen Schule auf, dass die Oberstüflinge da Rosen mit Briefen irgendwie anonym verschicken, wohl ein Postservice für Schüchterne, Ausgestoßene und Mutanten. Inzwischen habe ich mitbekommen, dass sowas anscheinend an mehreren Schulen üblich ist und finde das ziemlich gemein, dass es sowas bei uns damals nicht gab, vor allem nicht zu der Zeit, als ich selbst ein schüchterner ausgestoßener Mutant war. Bis zur 10. Klasse oder so hätte ich das total cool gefunden, später wäre mir das dann zu indirekt gewesen. Aber da war dann eh alles anders, ich selbst unter anderem auch.

In der gleichen Schule sah ich dann auch einen Gnom mit einem Nine-Inch-Nails-T-Shirt und fand den für einen Siebtklässler ziemlich cool, bis ich dann merkte, dass der Schriftzug nicht "NIN" sondern "NIKE" war. Blöde Falten, blöde Assoziationen. Blöder uncoole Siebtklässler! Blöde "hatten wir damals nicht, hätten wir gerne gehabt"-Aktion! Überhaupt kann ich Schüler (Schülende?) nicht mehr leiden, und wenn ich in irgendwelchen doofen TV-Sendungen Leute mit Beruf "Abiturient(in)" sehe beschimpfe ich die gerne.

Von erdferkel um 00:04h in Anekdoten | 12 Kommentare |comment

 

Muss man auch mal sagen: Erstens, dass ich heute laut und deutlich sagen kann, dass ich den Valentinstag scheiße finde, ohne in die Trauben-viel-zu-sauer-Ecke zu geraten, so von wegen weil seit fast einem halben Jahr beziehungsglücklich und trotzdem nicht gezwungen, schon wieder ein Geschenk oder gar eine peinliche Karte oder rote Stachelblumen ranzukarren und Romantik sowieso besser spontan und so und zweitens, dass sie heute in der Cafèté verdammt gute Bagel mit Spargel und Lachs hatten. Mohn-Bagel mit Spargel und Lachs, wahrlich grandios!

Von erdferkel um 23:54h in Fragmente | 0 Kommentare |comment

 

Sonntag, 13. Februar 2005

Aufmerksame Lesende erinnern sich sicherlich an mein verzweifeltes Gesuch an die Blogosphäre, Resonanz gab's darauf bisher keine (Blogosphäre, Du enttäuschst mich). Wohl aber auf unsere Anzeige bei einem schruppeligen Webangebot (übrigens: seit heute auch schöner, woanders), ein Kandidat wollte heute vorbeikommen. Laut unseren Recherchen wohnt er ca. 2 Stunden von Kaiserslautern entfernt und wollte "so zwischen 15:00 und 15:30" ankommen - kam er aber nicht. Nachdem ich Freddy die letzten paar Stunden dezente Vorwürfe gemacht habe ("Hast Du ihm die Hausnummer gesagt? Warum habt Ihr keine Telefonnummern getauscht? Hast Du ihm gesagt, dass Dein Nachname nicht auf dem Klingelschild steht?") und der Typ immer noch nichts von sich hören ließ kam gerade eben eine Mail an:

"War heute in Kaiserslautern. War in Richard Wagner Straße. Leider stehen dort 107 Häuser. Und da ich deinen Nachnamen nicht weiß konnt ich leider eure WG nicht finden."

Ein Teil von mir, ein durch und durch böser Teil, wünscht sich, dass er wirklich die ganze Straße abgelaufen ist. Der andere Teil freut sich, dass der nicht Informatiker, sondern Mathematiker werden will. Da habt Ihr Eure Vorurteile zurück.

Das Zimmer ist noch zu haben, ab 1. Mai frei, Interessierte melden sich bitte bei mutterallerwgs ätt gmail dott com.

Von erdferkel um 19:54h in WGeskes | 0 Kommentare |comment

 

Samstag, 12. Februar 2005

Wenn ich mal total reich bin, ja dann leiste ich mir entgegen der bisherigen Planungen keinen Schlägertrupp, sondern einen Haufen Werbeblöcke im Fernsehen und geschulte Contenterzeuger. Wenn mich dann jemand, z.B. Mitbewohner Freddy, verärgert, dann werden nämlich nicht die Schläger, sondern die Werbetypies losgeschickt, um einen passenden Nervclip, wie z.B. "Freddy der grunzende Gnom", zu basteln und damit tagaus, tagein die Massen zu nerven; mindestens 150 mal pro Tag und Sender. Dann kriegt mein Opfer nicht einmal Prügel, sondern immer, wenn es sich auf der Straße blicken lässt.

Also, habt Mitleid mit Schnappi, Tweety und dem bekloppten Frosch - die haben bereits sehr mächtige Feinde.

Aber vielleicht sind sie auch schweinereich und zahlen die Werbung selbst, exhibitionistisch veranlagt wie sie sind, und freuen sich bei dem Gedanken, dass Millionen unter ihnen leiden. Macht ihnen ja nix, schließlich sind sie so reich, dass sie gar nicht mehr auf die Straße gehen müssen und so gar nicht in Gefahr laufen verdroschen zu werden.

Falls ich wirklich einmal einer dieser Gestalten begegnen sollte stehe ich also vor einem schweren moralischen Dilemma und muss herausfinden, ob sie Opfer oder Täter sind, bevor ich mich entscheide, ob ich nicht nur Richter, sondern auch Henker sein will.

Von erdferkel um 21:39h in Fragmente | 0 Kommentare |comment

 

Müller hat die Verpackungen und auch die Geheimrezeptur ihrer Müllermilch umgestellt, zumindest verkünden das die Slogans auf den runden Flaschen, die die Becher abgelöst haben. Schokolade ist jetzt "noch schokoladiger", Erdbeere "noch erdbeeriger", Vanille "noch vanilliger", Banane "noch bananiger" und meine bisherige Lieblingssorte Cappuccino "noch cappucciniger".

Cappucciniger. Muss man doch kaufen, alleine des Slogans wegen, trotz der fleischfarbenen Plastikflasche, deren Farbton an gehäutete Solariums-Barbies oder an Farbeimer erinnert. Nach einer Flasche ordne ich den Geschmack spontan als "noch synthetischer, inzwischen zu synthetisch" ein, merke das ganze ob der alten Zeiten für eine zweite Chance vor und Frage mich, was aus der Cocos-Minz-Milch geworden ist. Konnten sie die nicht noch cocos-minziger machen und haben sie deswegen in tiefster wirtschaftsethischer Konsequenz lieber gleich eingestellt?

Von erdferkel um 09:18h in Konsumwahn | 3 Kommentare |comment

 

Mittwoch, 9. Februar 2005

Mit Freude stelle ich fest, dass mein genialer Geschäftsplan Anklang findet, zumindest bei google. Bei der Suche nach reich werden ohne arbeit landet welle::erdferkel immerhin bereits auf dem zweiten Platz.

Herr cfe freut sich schon auf die bald über uns hereinbrechende Welle von selbstgeschriebener Esoterik-Literatur.

Von erdferkel um 15:22h in Links! Links! Links! | 0 Kommentare |comment