Im nächsten Semester werde ich in meinem Job als Handlager für einen der beiden Exmatrikulatoren (den heldenhaften Löser des Sockenproblems) eine Person im Kollegenkreis haben, die schon die fünfzehnminütige Vorbesprechung zu mindestens zwei Dritteln mit Geschwafel gefüllt hat. Jedes einzelne Wort verursachte bei mir grausame Schmerzen, die sich mehr und mehr in meine Seele bohrten und mich der Verzweiflung näher brachten. Ich wusste ja aus früheren unangenehmen, kurzen Begegnungen, dass der schlechter Ruf dieser Gestalt nicht ganz unbegründet ist, doch wenn man nicht fliehen kann ist sowas deutlich grausamer. Der Gedanke an wöchentliche Besprechungen erfüllt mich bereits jetzt mit Furcht.
Kurz war ich versucht, den Entscheidungsträgern die belegbaren Ereignisse zuzuspielen, die dazu geführt haben, dass jene nie wieder eine Übungsgruppe in der Mathematik halten darf, aber mir wurde bald bewusst, dass das Mobbing und reichlich mies wäre. Selbst wenn man den selbstlosen Schutz der Zweitsemester als Beweggrund nennt, es bliebe mehr als nur ein übler Beigeschmack. Also schreibe ich einfach nur diesen Eintrag, der in ein paar Tagen in den Tiefen meines Archivs verschwinden und nahezu ungelesen in Vergessenheit geraten wird.
Nur ein Gedanke tröstet mich: Wenn ich meine Haare offen trage sieht keiner die iPod-Kopfhörer.
Nun, wo das entsprechende Laufwerk aus dem PC geflogen ist um Platz für die fette Festplatte zu machen, kann keiner meiner Rechner mehr mit Disketten umgehen.
Einzig in den WG-Rechner, mein eigen doch selten direkt benutzt, kommt ein 5,25" Laufwerk. Retro-Spaß.
Der Traum von dieser Nacht würde wunderbar als Mystery-Action-Serie funktionieren und könnte vielleich sogar die grausamen Misshandlungen durch RTL-Produktionsteams überstehen. Dachte ich zumindest kurz nach dem Aufwachen und fing gleich danach an, ein kurzes Treatment und ein paar Szenen zu schreiben, mit der üblichen Enderkenntnis, dass ich im Schlaf viel kreativer oder wach viel anspruchsvoller bin. In die Tonne damit, überleben soll nur (als Mahnmal) der eine enttäuschende Dialog, der geträumt auch viel besser klang:
"Sie sollten sich besser entschuldigen, Situationen wie diese sind Steilvorlagen für tragische Schlusspointen."
"Wie werden ja sehen, wer zuletzt lacht."
"Sie müssen es nicht auch noch forcieren."
Das, und die Idee, dass der Sidekick des Hauptdarstellers in Wirklichkeit kein Mensch sondern ein genetisch verbesserter Fisch war und durch seine bloße Anwesenheit dessen Mutantenkräfte verstärkte. Bei seiner Vorgeschichte wollte ich noch sowas wie "Bayern schafft was Deutschland nicht zustande bringt" unterbringen und dachte gleichzeitig irgendwie an die Föderalismus-Debatte.
Nun ja. Vielleicht könnte eine Mischung aus "Akte X", "Mit Schirm, Charme und Melone" und der "Piefke-Saga" sogar funktionieren und es braucht nur einen talentierten Autor. Ansehen würde ich mir sowas sogar, zumindest den Pilotfilm, respektive die erste Folge der Mini-Serie.
Neuerdings ist die Blogger-Bild ganz und gar in T-Magenta getaucht. Anne vermutet dahinter den Wunsch, neu eingenommenes Geld gleich wieder zu verbraten; ich glaube eher, dass das gezielte Boshaftigkeit ist.
Mir soll's egal sein; wenn ich die Blogger-Bild lese, dann über den RSS-Feed, so dass mir die Hauptseite erspart bleibt.
Wie die Fan-Übersetzer mitteilen wird Cartoon Network demnächst eine der erfrischensten Anime-Serien überhaupt ins Programm nehmen, DVDs werden demnächst auch erscheinen. Wunderbar, dann muss ich mich nicht mehr zwischen einer schleppend langsam vorankommenden englischen und einer mir unverständlichen spanischen Untertitelung entscheiden.
(Bobobo-bo Bo-Bobo kämpft gegen das böse Margarita-Imperium, das die gefürchteten Haarstehlergangs losschickt, um den Menschen ihre Haare zu stehlen und so Macht zu gewinnen. Dabei nutzt er unter anderem seine Fähigkeit, mit Haaren zu reden (sein Vater war ein Haar) und seine gefürchteten Angriff "Fist of the Nose Hair", ein peitschenhaftes Vorschnellen seiner Nasenhaare.)
Gestern, als wir in der Fachschaft diverse Schnappi-Varianten durchhörten, merkten ein paar Leute an, dass sie noch nie das eigentliche Schnappi-Lied gehört hätten. Vielleicht war das popkulturelle Verzichtswichtigtuerei in der Art von "Ich habe gar keinen Fernseher, und wenn, dann gucke ich nur arte und die tagesschau.", vielleicht kann man daran auch einen eklatanten Missstand erkennen.
Im Grunde sehe ich hier nämlich eine Benachteiligung all jener, die keinen Fernseher haben oder den nicht benutzen, Schnappi und Klingeltonwerbung gehören eigentlich zur medialen Grundversorgung - und weil man auch Leute, die nicht aktiv Medien konsumieren, miteinbeziehen will, plädiere ich dafür, Fußgängerzonen u.ä. mit Schnappi, Tweety und zukünftigen vergleichbaren Phänomenen zu bedecken.
Und ja, Freddy, die Pest gehörte zur medialen Grundversorgung des Mittelalters. Allerdings hatte da jeder die Gelegenheit, am Pest-Erlebnis teilzuhaben und musste sich deswegen nicht benachteiligt fühlen.
Damit Information wirklich frei sein kann müssen wir sie verteilen - ob die Leute das wollen oder nicht.
Wo ich gerade beim Thema Kaffee bin: barbarische Espressomaschine im Eigenbau. Ja, der Eigenbaumutantenfaktor ist cool, aber wenn der Druck nicht stimmt kommt am Ende doch nur Plörre raus. Da kann man dann auch gleich zum Pulver-Espresso greifen...
Durch glückliche Umstände bin ich soeben zu einer weiteren Kaffeemaschine gekommen. Jetzt steht eine alte kleine Gourmet glücklich neben der fast noch neuen großen Gourmet steht und wartet auf die Entkalkung.
"Aber, Dominik", fragen mich die tobenden Massen, "wozu brauchst Du zwei Kaffeemaschinen, die nach dem selben Prinzip arbeiten?", worauf ich nur antworten kann:
Um guten Kaffee zu machen, wozu sonst?
Nachtrag: Und weil das arme Ding verschenkt wurde, weil der Vorbesitzer jetzt so einen komischen Vollautomaten hat, weil der Typ edle Spender fast um die Ecke von hier wohnt, weil andere die Maschine bestimmt nicht zu schätzen wüssten. Und weil ich sie vielleicht mal für ein Büro oder sowas brauchen kann.