Mit 12 oder so war ich ein großer Fan von Kishon und habe alles von ihm gelesen, bis auf "Entschuldigung, wir haben gewonnen" oder wie das hieß, das fand ich doof.
Fünf Jahre später wurde ich einmal (wegen Hut und langen Haaren, die nicht wie Stirnlocken aussahen) für einen orthodoxen Juden gehalten und dementsprechend angepöbelt, einer der Gründe warum ich Alzeyer für besonders blöde halte und wirr assoziierter Anlass die Bücher nochmal zu überfliegen.
Seitdem habe ich beschlossen, dass Kishon nicht mehr so mein Fall ist, aber das alles musste mal gesagt werden.
drnethack,
Montag, 31. Januar 2005, 11:13
Kishon ist tot :-(
Das Buch heisst "Pardon, wir haben gewonnen", und wenn man erst 12 ist, versteht man es nicht. Wahrscheinlich verstehen es heute die meisten nicht mehr, weil sie den geschichtlichen Hintergrund nicht kennen.
Kishon ist tot *seufz*. Ich waere ihm gerne mal begegnet. Zuhause stehen saemtliche Buecher von ihm (sagen wir mal, saemtliche Originalbuecher. Er war ziemlich clever, wenn es darum ging, sich selbst zu recyclen.)
Erschreckend finde ich die Qualitaet der Nachrufe. Man sollte meinen, bei einem der erfolgreichsten Autoren in Deutschland waeren die Redaktionen besser vorbereitet. "Den Nazis nur knapp entkommen" wird ueberall erwaehnt. Dass er unter den Kommunisten genauso zu leiden hatte, wird fast nirgends geschrieben. Und das, obwohl er so viel gegen den Kommunismus geschrieben hat. Kishon hat ja nicht nur Familiengeschichten geschrieben, sondern auch viel zur aktuellen Politik. Und dann schreibt ein oeffentlich-rechtlicher Videotext: "Politische Themen mied er meistens". Er bekam auch zwei Golden Globes und Oscarnominierungen. Hoert man auch fast nie.
Kishon war auch eine der wenigen Quellen, in denen man hier mal eine andere Seite von Israel zu sehen bekam; nicht nur die, die uns Spiegel,WDR&Co. aufdraengen moechten.
Ich bedaure es sehr, dass ich wahrscheinlich nichts Neues mehr von ihm zu lesen bekomme. Das trifft mich sogar noch haerter als der Tod von Douglas Adams. Die Familiengeschichten waren das erste Nichtkinderbuch, das ich gelesen habe. Seitdem hat Kishon immer irgendwie dazugehoert. Ich hoer jetzt besser auf...
Kishon ist tot *seufz*. Ich waere ihm gerne mal begegnet. Zuhause stehen saemtliche Buecher von ihm (sagen wir mal, saemtliche Originalbuecher. Er war ziemlich clever, wenn es darum ging, sich selbst zu recyclen.)
Erschreckend finde ich die Qualitaet der Nachrufe. Man sollte meinen, bei einem der erfolgreichsten Autoren in Deutschland waeren die Redaktionen besser vorbereitet. "Den Nazis nur knapp entkommen" wird ueberall erwaehnt. Dass er unter den Kommunisten genauso zu leiden hatte, wird fast nirgends geschrieben. Und das, obwohl er so viel gegen den Kommunismus geschrieben hat. Kishon hat ja nicht nur Familiengeschichten geschrieben, sondern auch viel zur aktuellen Politik. Und dann schreibt ein oeffentlich-rechtlicher Videotext: "Politische Themen mied er meistens". Er bekam auch zwei Golden Globes und Oscarnominierungen. Hoert man auch fast nie.
Kishon war auch eine der wenigen Quellen, in denen man hier mal eine andere Seite von Israel zu sehen bekam; nicht nur die, die uns Spiegel,WDR&Co. aufdraengen moechten.
Ich bedaure es sehr, dass ich wahrscheinlich nichts Neues mehr von ihm zu lesen bekomme. Das trifft mich sogar noch haerter als der Tod von Douglas Adams. Die Familiengeschichten waren das erste Nichtkinderbuch, das ich gelesen habe. Seitdem hat Kishon immer irgendwie dazugehoert. Ich hoer jetzt besser auf...
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erdferkel,
Montag, 31. Januar 2005, 23:45
Was vor allem daran liegen dürfte, dass die meisten Nachrufschreiber allenfalls mal einen Kishon irgendwo rumstehen gesehen aber nicht gelesen haben. Allerdings, und darauf muss ich hinweisen: "Pardon, wir haben gewonnen" habe ich beim zweiten Anlauf sehr wohl verstanden (war ich doch damals noch weit mehr politisch und historisch interessiert und gebildet als heute ("damals noch", nicht "noch weit mehr"), doch im Vergleich zum Rest (wohl gemerkt zum Rest im Regal, der gut die unpolitische Teilmenge seines Werkes sein könnte) - nein, nun wirklich nicht. Aber! Ich werde mir nun, am Wochenende bei meinen Eltern weilend, den Herrn Kishon nun in den wenigen Mußestunden zwischen Arbeit und Katzen ein weiteres Mal zu Herzen nehmen. Denn das schulde ich ihm in jedem Fall.
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