Zur Zeit beschäftigt mich folgendes Problem:

Man betrachte eine Schublade S mit n schwarzen einzelnen Socken Si, 1≤i≤n. Die Socken sind zwar wie gesagt allesamt schwarz, allerdings bestehen doch erkennbare Unterschiede, z.B. in Musterung, Länge, Grad der Verwaschenheit u.ä. Um das ganze zu formalisieren benötigen wir eine Ähnlichkeitsprädikat f, das ermittelt, ob sich zwei Socken genug ähneln, um als tragbares Paar bezeichnet werden zu können (In der Praxis wird f meist durch Nebeneinanderhalten und Anstarren der beiden Parametersocken bestimmt und ist damit selbst für einen festen Modegeschmack leider nicht wohldefiniert, da das Ergebnis z.B. von Beleuchtung und Tagesform abhängt). Der Einfachheit halber nehmen wir allerdings an, dass f(Si,Sj) innerhalb einer gewissen Zeitspanne auch bei mehrmaliger Berechnung das gleiche Ergebnis liefert.

Erschwerend kommt hinzu, dass nicht zu jedem Si ein Sj mit f(Si,Sj) existiert (das Problem der verschwindenden Socken, allgemein bekannt), außerdem ist f nicht transitiv (aus f(Si,Sj) und f(Sj,Sk) folgt nicht immer f(Si,Sk)) - es können also keine disjunkten Äquivalenzklassen gebildet werden, stattdessen muss man mit schwammigeren Äquivalenzmengen Vorlieb nehmen.

Gesucht ist nun ein Algorithmus, der mit möglichst wenig Verwendungen von f möglichst viele Paare Si, Sj mit f(Si,Sj) aus S entfernt ("in die andere Schublade legt") und dabei möglichst wenige Socken in S verbleiben lässt (Natürlich müsste man an dem formalen Unterbau dieser Aufgabenstellung noch ein wenig arbeiten, ein wenig exakter werden und die passenden Quellen zitieren; um die Idee zu skizzieren sollte das erstmal langen).

Meiner oberflächlichen Recherche nach beschäftigen sich die meisten Arbeiten auf diesen Gebiet mit disjunkten und damit zerlegbaren Mengen von Socken ("Sock Selection Problem"), leider haben wir es bei dem vorgestellten Problem mit einem Haufen sich wirr überschneidender Teilmengen zu tun, fast so wie ein Wäschestapel in dem Katzen gespielt haben. Ich müsste mir mal ein wenig Zeit nehmen und ausführlich über das Problem nachdenken. Ganz unanbhängig davon: Dr. Seuss, Fox in Socks Matching Game.

Dienstag, 29. Juni 2004, 01:21, von erdferkel in Projekte des Grauens |comment

 
Nachtrag zum Socken-Problem
Im Prinzip kann man auch darüber nachdenken, für f mehrere Parameter zu erlauben - das stellt man sich dann aber besser als rekursive Anwendung des Algorithmus auf eine Teilmenge von S vor.

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Noch ein Nachtrag
Eine quantitative Betrachtung der Ähnlichkeit könnte des Problem vereinfachen, das macht dann aber die Bestimmung von f schwieriger. Außer, man delegiert das an eine Maschine. Muss mal unseren Bildversteher dazu befragen.

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Nachtrag 3
Im Grunde ist es ja ein Match-Problem auf einem Graphen. Leider setzen die ganzen üblichen Algorithmen eine bekannte Kantenmenge voraus, und gerade die ist (wegen der geforderten seltenen Berechnung von f) hier nicht einfach so zu haben. Mist.

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Gelöst...
...siehe dazu den entsprechenden Beitrag.

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