Da ist man einmal krank und verpasst eine Senatssitzung, und dann beschließen die sowas.
Dazu erklärt man am besten die Hintergründe im Kurzformat: Neun Unis schließen sich als Club toller Unis zusammen, man bescheinigt sich gegenseitig, dass man so toll ist, dass man die Bachelor-Absolventen der anderen Clubmitglieder unbesehen in den Master übernimmt und wie die eigenen behandelt. Allerdings ist der Club ein geschlossener Club, sonst wäre es ja nix besonderes mehr, außerdem heißt das ja "TU 9" und nicht "TU n" oder so.
In KL hingegen ist man traurig: Immerhin ist man auch eine Uni, und toll ist man auch. Jedenfalls toller als viele andere Unis, und beim neuesten Ranking hat man sogar Platz 3 gepackt, 7 der 9 TU9er sind erst irgendwo auf den zweistelligen Plätzen.
Also macht man schnell einen PR-wirksamen Beschluss: Wir erkennen Euere Abschlüsse auch an, ob Ihr unsere anerkennt ist uns egal - wir wissen, das wir besser sind.
Ich musste in der Senatsvorbesprechung an einen dieser überreizten Sofakissenhunde denken, die dauernd ihre scheinbare Souveränität beweisen wollen und deswegen dauerkläffen. Mag sein, meinte der Präsident, und albern ist's wohl auch, aber das macht nix. Wir bringen das in die überregionale Presse, und darauf kommt es an.
Natürlich hätte meine Gegenstimme nicht viel ausgemacht, aber in meinen Augen ist diese Aktion fast so peinlich wie die Werbebanner auf der Uni-Homepage.
Ich glaube, tief in meinem Herzen bin selbst ich zu seriös und zu verknöchert für richtige Hochschulpolitik. Irgendwie macht mir dieser Gedanke Angst, fast so sehr wie der Schaum vor meinem Mund.
Vorgestern in der Mensa. Ich esse mein zu trockenes Putenschnitzel mit viel zu wenig Kroketten, aus der neuen, teuren, chaotischen Freeflow-Ausgabe, dem unheiligen Kind der Salatbar mit der Ausgabe 3. Plötzlich steht auf der anderen Seite des Tisches ein Typ und spricht mich an.
"Sag mal, kann ich Dir ein paar Fragen stellen?"
"Äh, worüber?" .oO(Ist das virales Marketing? Will er wissen, welches Shampoo ich benutze und mir ein anderes empfehlen?)
"Geht wirklich ganz schnell."
"Äh, okay..." .oO(Das ist eine Umfrage.)
"Kann man eigentlich vom Diplom zum Bachelor wechseln?"
Vielleicht habe ich ihn mal gekannt und das einfach vergessen. Allerdings ist der aus dem 3. Semester, und abgesehen von meiner Übung im letzten Semester (in der er nicht war) hab ich mit denen nichts zu tun gehabt, was gegen diese Vermutung spricht. Ja, ich hab ihm die gewünschten Infos gegeben, aber irgendwie finde ich, das solche Begegnungen anders ablaufen sollten. Irgendwie...
Ganz anders die Begegnung mit Leo, die er in seinem Blog ganz treffend beschreibt. Abgesehen davon, dass mein iBook kein Powerbook und Anika gewiss keine Hackerin ist, aber man ist ja kein Pedant... Diese Kante im Bekanntheitsgraphen verdanken wir übrigens Günther, der in seinem neuen RSS-Reader außer Slashdot nur diese Seite hier als Standardeintrag beipackt. Ich fühle mich geehrt, werde aber dafür nichts bezahlen.
Mein Fazit:
Ich bitte alle wechselwilligen Studierenden mir in Zukunft vor den Fragen zum Bachelor Komplimente zu meinem Blog zu machen. Die Fragephase ist dann auch optional.