Er ist zurück - der Star mehrerer meiner Parties, der dunkle Alptraum im Schlaf vieler, die quäkende Stolperfalle hinter der Tür geplagter Mitbewohner, der, der doch nicht "Heil Satan" zu sagen lernen kann, Freund vieler Kinder, in meiner WG immer wieder aufge- und nur wegen Ermangelung eines Halses nicht erhängt, jedenfalls, er ist wieder da, neuer und besser:
Sagt zumindest Engadget, laut denen soll er sogar atmen können.
Harr. Harr.
Von all meinen bekloppten Geschäftsplänen aus dem Jahr 2000 habe ich mir nur einen einzigen gemerkt, nämlich den Exorzismusmailorder; eine Mailorderklitsche, die alles, was Exorzisten, Dämonenjäger und Möchtegerns so brauchen können oder einfach nur kaufen wollen, über das Internet vertickt. Weihwasser in den Stufen Tafel- bis Heilwasser, Holzpflöcke von Pressholzkeil bis Mahagoni und natürlich Sammelpacks ("Der kleine Exorzist" u.ä.) und Anleitungen.
Damals war mir das noch zu viel Stress, so von wegen Sortiment zusammenstellen, Infrastruktur etc., aber im Grunde kann man die Idee teilweise verwerten und auf ebay irgendwelche runtergerotzten Magie-Traktate absetzen. Bei anderen klappt das anscheinend, zwei Jahre nach dem besagten Artikel wird "Der Pakt mit Satan" immer noch angeboten, wenn auch von einem anderen Mitglied.
Mal überlegen - ab gut 150 Seiten unausgegorenem Esoterik-Schmodder dürfte sich keiner so richtig betrogen fühlen, jedenfalls niemand aus der Zielgruppe. Ein Schriftwerk in der Länge sollte ich in gut einem halben Jahr nebenbei runterschreiben können, sogar in deutlich weniger wenn ich gut gelaunt bin, Zeit habe oder wie die Vorbilder Crowley, La Vey etc. hemmungslos plagiiere und erfinde.
Das dürfte kein Problem sein, schließlich habe ich in den letzten paar Jahren nicht nur die "Klassiker" bis hin zu Peter J. Carroll und A.O.Spare (ein Kumpel von Crowley, der u.a. darauf schwor, bei magischen Ritualen in Tongefäße zu masturbieren), sondern auch ein paar postmoderne Philosophen und ganz viele Romane und Rollenspielregelwerke gelesen - Bildung genug für dieses Projekt!
Jetzt bräuchte ich nur noch jemand, der für mich die Marktforschung bei ebay und auf diversen einschlägigen Webseiten übernimmt, damit ich ein möglichst gutes Thema auswählen kann. Dieser Rechercheteil ist mir nämlich zu stressig...
Die Blogger-Bild hat einen netten Artikel über eine Studie mit Beziehungsgraphen. Für mich war das alles ein Anlass, mal die entsprechende Betrachtung meines Bekanntenkreises auf den neuesten Stand zu bringen.
Leider kann ich durch bloßes Betrachten des Graphen nicht entscheiden, ob mein Umfeld eher Teenagern oder eher Erwachsenen entspricht, irgendwie legen die Leute zu viel Wert auf Privatsphäre, um mir einfach alle Details aus ihrem Leben zu erzählen.
Die beschriebene Kettenstruktur aus dem Artikel ist übrigens gar nicht so überraschend, immerhin sind Schüler nicht allzu mobil und i.A. über mehrere Jahre hinweg an der gleichen Schule. Der Bekanntenkreis dürfte auch mehr Überlappungen haben als das im Berufsleben der Fall ist, das sollte in meinen Augen Ketten stark begünstigen und spricht dafür, dass man hier an der Uni eine ähnliche Struktur erhalten dürfte. Schade, dass unsere Soziologen sowas nicht machen.
Die Mutter (Oma?) des Freundes meiner Schwester bezeichnet solche Strukturen übrigens als "Rudelbumsen".
Erinnert sich noch jemand an den Mini-Mecha, den ich hier vor 3 Monaten erwähnt habe? Beim Mediamarkt gibt's den für 99 Euro, zumindest bei dem in Alzey (ThinkGeek will 89,99 Dollar). Für das, was die Gurke kann, ist das ganz ok - aber wir wahnsinnigen Wissenschaftler wollen mehr. Der Fernsteuerungsmod sieht schonmal gut aus, die drahtlose Kamera auch - ich glaube, Freddy muss in seiner Funktion als mein CTO ein neues Gutachten erstellen.
Wenn man den Gerüchten auf der Seite halbwegs trauen kann lohnt es sich vielleicht sogar, auf die nächste Generation zu warten; "We're doing for vision what we did for walking." weckt Hoffnungen auf ein Modell, das vielleicht sogar ein bisschen autonom handeln kann. Da bin ich pedantisch, was nutzt denn ein Roboter, der nichts von alleine tut? So kommen wir nie zur Roboter-Rebellion. Bis dahin trösten uns ein Godzillen-Angriff.
Kunst, aber trotzdem zu verwenden: Eine Roboterdecke, die sich Opfer sucht und diese zudeckt.
Also, wenn sie denn mal ganz fertig ist. Vielleicht kann ich die Robotiker an der Uni überzeugen, sowas nachzubauen. Eine Decke, die einen nie im Stich lässt... Allerdings muss man sich wohl noch ein paar Gedanken machen, wie man dem Teil vermittelt, wer im Zweifelfall die Decke bekommt. Am Ende kriegt man noch vorgeworfen, man hätte die Robo-Decke zum eigenen Vorteil manipuliert (via lemonodor).
Nachdem ich endlich daran gedacht habe, J.M.s Adapter aus der Uni mitzunehmen, konnte ich den singenden Fisch anschließen und einen Probelauf durchführen. Wider erwarten klappt das sogar richtig gut; jetzt muss ich ihn nur noch an den WG-Rechner packen und im Gang aufhängen.
Außerdem ging es mit der Grünen Hölle ein wenig voran. Kirschpeperoni, Aloe Vera und der Indische Nachtschatten (besonders jener) sind brav aufgekeimt und wurden heute umgetopft; die (der?) Baumchili lässt sich da ein wenig mehr Zeit, zeigt aber Fortschritte. Der Kudzu hingegen hat mich schwer enttäuscht - von 30 bepflanzten Torfklumpen hat es nur einer zum Keimen gebracht. Mal sehen, wie das weiter geht.
Der Heise-Nerd-Ticker berichtet über einen "humanoiden Spielzeugroboter", der hierzulande für rund 130 Euro zu haben ist.
Abgesehen davon, dass das Design nett genug ist, um dem Teil fast ein High Five zu verzeihen, überwältigt die Ausstattung nicht unbedingt. An Sensorik bringt das Viech (abgesehen vom IR-Empfänger) nicht mehr als Bumper an den Fußspitzen und in den Händen sowie ein Mikro mit. Die Programmierbarkeit beschränkt sich auf eine Abfolge von festen Bewegungsschritten, deren Umsetzung an sich anscheinend einigermaßen beeindruckend gelöst wurde. Ja, Robotiker freuen sich schon, wenn ihr Zweibeiner nicht nach drei Schritten umfällt, das gehört zu guten Teilen noch zur aktuellen Forschung (ernüchternd, ich weiß).
Alleine schon wegen der mageren Sensorik kann man (selbst mit Eigenbastelei) kein autonomes Handeln erwarten, und das ist (zumindest für mich) ein notwendiges Feature einer Roboterplattform. Natürlich könnte man den Roboter komplett entchippen, aber dann ist man erstmal damit beschäftigt dem Gerät wieder alle Grundbewegungen beizubringen.
Viel interessanter wird's wenn man das Teil nicht als Roboter, sondern als Mecha betrachtet, die IR-Fernbedieung in die Tonne tritt und durch ein paar Elektroden ersetzt (damit man es über Gedanken oder Muskelimpulse steuern kann), nach Möglichkeit ein paar Waffen draufpackt und alles um den Faktor 30 nach oben skaliert. Wo hab ich nochmal den Lötkolben hingelegt...
Endlich eingetroffen: Pflanzensamen, nämlich:
-
Kudzu
Indischer Nachtschatten
Aloe Vera
Ungarische Kirschpeperoni
Roter Baumchili
In der Tat habe ich mich bei der Suche nach der Lösung des Sockenproblems viel zu früh auf eine Modellierung festgelegt. Als wir heute im Dekanat darüber diskutierten kam Prof. Madlener (Grundlagen der Informatik, formale Methoden) vorbei und fand meinen Graphenansatz "nett, aber übertrieben". Stattdessen schlug er folgende Lösung vor:
Man entscheidet sich für ein einziges Unterscheidungskriterium (Farbe, Farbton, Länge, Breite, Muster, Musterung, etc.) und bildet Haufen mit Socken, die hinsichtlich dieses Kriteriums gleich sind. Ist der Haufen groß genug wählt man ein neues Unterscheidungskriterium oder unterscheidet genauer und unterteilt diesen Haufen nochmals auf die gleiche Art in kleinere (man wendet das Verfahren also rekursiv an); bei kleinen Haufen kann man dann einfach passende Socken zusammenfügen.
Ich habe das ganze mal ausprobiert und damit in deutlich weniger als einer halben Stunde meinen Sockenhaufen in 42 passende Sockenpaare und 10 unzuteilbare Einzelsocken umwandeln können. Verglichen mit meine bisherigen Sockensortierzeiten eine fantastische Verbesserung. Probleme treten nur bei schwer unterscheidbaren Socken auf, hierbei ist das größte Problem, ein sinnvolles Entscheidungskriterium zu formulieren.
Insgesamt bin ich mit dieser Lösung sehr zufrieden.
Zur Zeit beschäftigt mich folgendes Problem:
Man betrachte eine Schublade S mit n schwarzen einzelnen Socken Si, 1≤i≤n. Die Socken sind zwar wie gesagt allesamt schwarz, allerdings bestehen doch erkennbare Unterschiede, z.B. in Musterung, Länge, Grad der Verwaschenheit u.ä. Um das ganze zu formalisieren benötigen wir eine Ähnlichkeitsprädikat f, das ermittelt, ob sich zwei Socken genug ähneln, um als tragbares Paar bezeichnet werden zu können (In der Praxis wird f meist durch Nebeneinanderhalten und Anstarren der beiden Parametersocken bestimmt und ist damit selbst für einen festen Modegeschmack leider nicht wohldefiniert, da das Ergebnis z.B. von Beleuchtung und Tagesform abhängt). Der Einfachheit halber nehmen wir allerdings an, dass f(Si,Sj) innerhalb einer gewissen Zeitspanne auch bei mehrmaliger Berechnung das gleiche Ergebnis liefert.
Erschwerend kommt hinzu, dass nicht zu jedem Si ein Sj mit f(Si,Sj) existiert (das Problem der verschwindenden Socken, allgemein bekannt), außerdem ist f nicht transitiv (aus f(Si,Sj) und f(Sj,Sk) folgt nicht immer f(Si,Sk)) - es können also keine disjunkten Äquivalenzklassen gebildet werden, stattdessen muss man mit schwammigeren Äquivalenzmengen Vorlieb nehmen.
Gesucht ist nun ein Algorithmus, der mit möglichst wenig Verwendungen von f möglichst viele Paare Si, Sj mit f(Si,Sj) aus S entfernt ("in die andere Schublade legt") und dabei möglichst wenige Socken in S verbleiben lässt (Natürlich müsste man an dem formalen Unterbau dieser Aufgabenstellung noch ein wenig arbeiten, ein wenig exakter werden und die passenden Quellen zitieren; um die Idee zu skizzieren sollte das erstmal langen).
Meiner oberflächlichen Recherche nach beschäftigen sich die meisten Arbeiten auf diesen Gebiet mit disjunkten und damit zerlegbaren Mengen von Socken ("Sock Selection Problem"), leider haben wir es bei dem vorgestellten Problem mit einem Haufen sich wirr überschneidender Teilmengen zu tun, fast so wie ein Wäschestapel in dem Katzen gespielt haben. Ich müsste mir mal ein wenig Zeit nehmen und ausführlich über das Problem nachdenken. Ganz unanbhängig davon: Dr. Seuss, Fox in Socks Matching Game.