Samstag, 22. Januar 2005

Vor ein paar Monaten habe ich hier ein wenig über "die Stadt meiner Jugend" gelästert, nach einem kurzen Abstecher gestern muss ich meinen Eindruck ein wenig relativieren.

Zwar ist inzwischen sogar der Comic-Laden eingegangen (wo die Alzeyer Jugend jetzt wohl ihre Sammelspielkarten kauft?), dafür habe ich entdeckt, dass der Bäcker, der mich in den letzten zwei Jahren meiner Schulzeit in den Mittagspausen zwischen der sechsten und siebten Schulstunde so trefflich versorgte, immer noch seine Käsestangen verkauft.

Nein, keine gewöhnlichen Käsestangen wie man sie an jeder Ecke kriegt, sondern Käsebaguettes. Unterarmlange, mit Käse überbackene Baguettes, wahlweise sogar mit Speck, letztere mit verbesserter Rezeptur und mehr Speck als früher, sogar mit Speckstreifen, für lächerliche 1,80 das Stück. Natürlich ist das nicht gerade ausgewogen oder unbedingt fettsparend, für mich persönlich verbuche ich das als Nostalgie, und damit ist das dann okay.

Viellicht frage ich nächstes Mal, ob sie mir 6 Stück für 10 Euro geben. Vielleicht finde ich auch irgendwo einen Laden, der kalten Dosenkaffee verkauft. Vielleicht machen sie aus den Baguettes auch Laugenbaguettes, das wäre dann Perfektion.

Freddy, fang an! [Trommeln]
Es riecht gut nach Riesenkäsestagen in der Bäckerei von der Madam,
es riecht auch nach lecker Speckbelägen und es schmeckt sehr gut payampampam.
Mein zuhause ist die Bäckerei...

Von erdferkel um 09:47h in Anekdoten | 0 Kommentare |comment

 

Montag, 17. Januar 2005

So ein mistiges Insekt (vermute ich, schwer) hat mich in den Oberarm gebissen (gestochen, wie auch immer), und natürlich muss sich das ganze fies entzünden und fett anschwellen. Ganz anders als sonst, ganz un-öko, beschließt mein Hausarzt ein antibiotisches Flächenbombardement. Cool, denke ich mir, Antibiotika hab ich seit zehn Jahren nicht mehr geschluckt, also immer nur runter mit dem Zeug, kann so schlimm nicht sein. Allemal besser als einem Zombievirus zu erliegen und die Mitbewohner zu fressen, das mit Lionels Mama wäre bestimmt auch nicht passiert, wenn sie rechtzeitig den richtigen Arzt gefragt hätten; Rattenaffen sind ja auch sowas wie Insekten.

Die Realität ist natürlich anders, nämlich auf eine reichlich unspektakuläre Art und Weise unshmoov. Zwar kann man Wechsel zwischen Hunger und Übelkeit, sanft unterlegt mit leichten Kopfschmerzen, nicht eindeutig den Tabletten nachweisen, immerhin hat Zombifizierung ähnliche Symptome, aber ich habe mich für einen Sündenbock entschieden und werde meine Meinung nicht mehr von Banalitäten wie Indizien oder Tatsachen beeinflussen lassen. Offensichtlich hat die Insektenschaft der Nordhalbkugel den winterlichen Waffenstillstand gebrochen, bestehende Gräben noch weiter ausgehoben und die Feindschaft auf eine persönliche Ebene gezerrt. Das bedeutet vor allem, dass ich jetzt ernsthaft sauer bin und das an meiner Umwelt auslassen oder zumindest Übeltäter mehr als sonst üblich beschimpfen werde.

Oder ich bleibe einfach zu Hause und bin beleidigt.

Von erdferkel um 21:46h in Anekdoten | 0 Kommentare |comment

 

Donnerstag, 13. Januar 2005

Eines der Computerspiele, die ich vor vielen, vielen Jahren aus einer Grabbelkiste gezogen, lange gespielt und doch nicht fertig bekommen habe ist Tangled Tales, ein spuddeliges aber ganz nettes Rollenspiel von Origin (damals berühmt durch die inzwischen immer mehr in Vergessenheit geratende Ultima-Reihe und später Wing Commander, das inzwischen das gleiche seltsame Schicksal wie Mortal Kombat ereilt hat - "ach, da gab's nicht nur den Film/die Serie, sondern auch Spiele?").

Die meisten dieser unbeendeten Spiele hab ich, Komplettlösungen gibt's ja im Netz, vor ca. drei Jahren in einer mehrtägigen Phase des Einsiedlertums endlich mal zu Ende gespielt, nur für Tangled Tales war ich irgendwie zu blöd. Seit Jahren komme ich an dem einen, blöden, miesen Monster nicht vorbei; leider ist diese Mistkröte nichtmal ein Obermotz sondern nur ein relativ unwichtiger Nebengegner. Die einzige verfügbare Komplettlösung weiß zwar Rat ("Get past the devourer by casting time distortion."), aber ich habe keine Ahnung, wie ich das umsetzen soll.

Seit 1991 ist das ein ungelöstes Problem für mich, und langsam werde ich sauer. Und dabei ist das Spiel zwar nett, aber gewiss nicht so gut.

Von erdferkel um 21:24h in Anekdoten | 0 Kommentare |comment

 

Sonntag, 9. Januar 2005

In den etwas mehr als zwei Monaten seit meinem Geburtstag sind noch ein paar interessante Geschenke aufgeschlagen; jetzt, noch später, künde ich der ganzen Welt oder zumindest meiner Leserschaft davon:

Gin-Schaumbad
- sieht aus wie eine Gin-Flasche und genauso riecht auch der Inhalt. Ich bin noch am Überlegen, ob ich das Zeug verbrauchen oder zum richtigen Gin stellen soll. Bereut, Gin-Diebe! (von meinen Eltern)
Die Pest
Der schwarze Tod als Plüschtier. So liebe, liebe Augen... (von Martin W.)
A blessed fireproof +4 Hawaiian Shirt
Ob es wirklich +4 und gesegnet ist weiß ich nicht, feuerfest ist es jedenfalls nicht. Wer den Witz versteht hat schonmal mindestens einen kleinen Teil seines Lebens verschwendet.
Damit man Falten und Text besser sehen kann hab ich auch noch ein größeres Bild. (von Andreas, Kalle, WCP und Malte?)

Von erdferkel um 14:31h in Anekdoten | 0 Kommentare |comment

 

Samstag, 1. Januar 2005

Letztes Silvester hatten die Vietnamesen vom französischen Restaurant nebenan eine Böllerkette: Eine etwa zehn Meter lange Zündschnur, die über und über mit diesen fetten roten Chinakrachern behängt war und am Ende mit einem richtig lauten Böllerklumpen alle Gedanken in der Richtung von "Lauter geht ja gar nicht mehr" verspottet. Aus praktischen Überlegungen haben sie das Monstrum in ca. 5 Meter Höhe in einen Baum an der Straße gehängt, einer Stand nebendran und hielt die Kette immer wieder hoch, damit der feuchte Boden das Feuer nicht töten kann. Danach waren mehrere Quadratmeter Gehsteig mit einer dichten Schicht roter Fetzen bedeckt, die noch mehrere Tage rumgammelte.

Dieses Silvester war's eigentlich genauso, nur dass sie diesmal zwei von den Dingern hatten.

Eigentlich würde ich gerne unseren AStA-Vorsitzenden, einen bescheinigten Feuerwerker und Kriegsmittelräumer, fragen, ob man diese Monster hierzulande überhaupt problemlos kaufen kann, aber andererseits will ich ihn gar nicht auf dumme Ideen bringen. Leute, die nach einem Großfeuerwerk mit leuchtenden Augen "Es war wie Krieg" sagen, sind mit Vorsicht zu genießen.

Update: "Feuerwerkskrempel Klasse IV, nur für Leute mit den entsprechenden Scheinen und nur sehr umständlich zu importieren", meinte er sinngemäß. Anscheinend ist alleine der Import ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz (oder so) und kann einen schonmal für ein halbes Jahr in den Knast bringen, ohne Bewährung (weil's die bei Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz nicht gibt, meinte er. Feuerwerkermythen oder Realität?). Abfackeln darf man das dann (u.a.) nur mit 10 Metern Sicherheitsabstand und gewiss nicht auf öffentlichen Straßen. Soso.

Von erdferkel um 13:40h in Anekdoten | 0 Kommentare |comment

 

Donnerstag, 30. Dezember 2004

An den letzten zwei Geburtstagen haben sich Gutscheine bei mir angesammelt, insgesamt 40 Euro bei dem großen Bücherladen in der Fußgängerzone. Früher hätte ich den Laden wohl ziemlich cool gefunden - drei Stockwerke, ganz oben ein Cafe, in der Mitte eine Art Lounge mit Sesseln zum Abhängen, Chillen, Probelesen und natürlich überall Bücher, Bücher, Bücher.

Eigentlich sollte man ja bei dem großen Angebot irgendwas finden können, für das man ohne schlechtes Gewissen die Gutscheine verbraten kann, aber irgendwie wollte mir das trotz bester Vorsätze nicht gelingen. Trotz, vielleicht sogar wegen, des ganzen Ambienteschrotts kam irgendwie nicht die richtige Konsumlaune aus - und das, obwohl ich bewusst die SF/Fantasy-Regale gemieden habe, schon alleine wegen meiner tiefverwurzelten Angst, dass mich dort irgendwelche grauen Herrn mit Gedankenkontrollzigarren zwingen könnten, Band 1-7 des zweiten Zyklus der Legende der Drachenritterhexenkönige zu kaufen (übrigens bestes Fantasybuch seit dem Herrn der Ringe, sagt zumindest der Klappentextmann). Ich bin's ja gewohnt, dass die meisten CD-Läden nicht unbedingt meinen Geschmack bedienen, aber bei Büchern ist die Erfahrung noch relativ neu für mich. Wohl zu viel amazon (billig) und Uni-Buchhandlung (nett, kompetent, schnell) in der letzten Zeit...

Anscheinend wurden inzwischen auch das Comicangebot hauptzielgruppenoptimiert, jedenfalls haben sie nur noch wenige Comics, dafür aber alle zur Zeit erhältlichen Mangas (und die muss ich sowieso nicht kaufen: Mit 40 Euro kommt man da nicht weit, außerdem kann ich mir alle guten und die meisten mittelmäßigen bei meinem Vater leihen). Soweit ich weiß sollte der Manga-Boom inzwischen erledigt sein, das könnte sich bitte auch mal in die Provinz rumsprechen.

Jedenfalls hab ich nach langem Suchen gerade mal 25 Euro für drei Kochbücher (amerikanisch, Kaffee, Late Night) ausgegeben, die restlichen 15 werd ich vielleicht irgendwann anders loswerden und danach einen weiten Bogen um diesen Palast der Enttäuschungen machen. Dumm, dass wohl zuerst all die kleinen Läden sterben, bevor dieser Hort der unerfüllten Erwartungen eingeht.

Wenn ich einmal unendlich reich bin werde ich einen Buchladen aufmachen, in dem alle Leute, die (meiner Meinung nach) schlechte Bücher kaufen wollen, beschimpft werden. Und eine Bar, in der die Kellnerinnen als Insekten verkleidet sind, aber das ist eine andere Geschichte.

Von erdferkel um 00:05h in Anekdoten | 4 Kommentare |comment

 

Mittwoch, 29. Dezember 2004

Neulich hat meine Schwester mich überrascht. "Hier, da haste Deinen Harry Potter zurück. Harry Potter und die Bestellung des Phönix. Muhaha." (Order, gell. Haha.)

Normalerweise sind die Rollen anders verteilt: Ich mache die dummen Wortspiele, sie guckt gequält. Aufpassen, sowas darf nicht einreissen.

Von erdferkel um 00:26h in Anekdoten | 0 Kommentare |comment

 

Montag, 27. Dezember 2004

Anika hat von mir einen Cheerleader-Cthulhu bekommen (der Cthulhu, klein, von ToyVault, das Cheerleader-Outfit von mir); in echt wirkt er noch deutlich seltsamer als auf dem Bild. Die Bauchfreiheit (wichtig bei diesen Kostümen) fällt darauf leider auch nicht so richtig auf, außerdem sind diese Puschel eigentlich puschliger.


Muss ich wohl bei Gelegenheit ein treffenderes Bild machen. Ihre Geschenke an mich waren ebenfalls Volltreffer: Ein TicTacToe-Brettspiel mit Schafen (surreal, denn die einzige Art, zu gewinnen...) und ein Shredder. Zwar nicht Crosscut, aber für meine Zwecke reicht's. Zu schade, dass wir diesmal die Altpapierabholung nicht übersehen haben, aber hier liegt ja noch genug Krempel aus meinem Grundstudium rum.

Die Geräusche dieser Weihnacht sind Frrrrm, Frrrrrz und Iäh. Und das sanfte Knirschen der Kaffeemühle, meine Schwester hat mir nämlich auch Starbucks Christmas Blend geschenkt.

Von erdferkel um 12:13h in Anekdoten | 0 Kommentare |comment

 

Samstag, 25. Dezember 2004

Widerentdecktes Wissen der Vergangenheit: Internet über Modem ist langsam, zu langsam für meine üblen Angewohnheiten. Schon die paar Webcomics brauchen ewig, mit den Blogs fangen wir mal gar nicht erst an.

Familie kann auch ganz nett sein, alte Bekannte gibt's auch mal wieder und meine Schwester hat mir einen Haufen Kaffee-Krempel geschenkt. Woo! Yay!

Mehr später, nicht jetzt, denn: Familie und so. Muss ja auch mal sein.

Von erdferkel um 23:33h in Anekdoten | 0 Kommentare |comment

 

Samstag, 18. Dezember 2004

Immer wieder mal kommt mir Kaiserslautern ungewöhnlicher vor, als es eigentlich ist; damit meine ich vor allem kleine Irrtümer wie die Sache mit der Burschi-Flagge oder wenn ich anstelle der Barbarossa-Bäckerei die Barbossa-Bäckerei sehe. Oder man entdeckt Kleinigkeiten wie die Kontaktanzeige im Bierkühlschrank, den Glascontainer. Kleine Inseln der nicht-negativ konnotierten Wirrnis in dem Meer von Grau, für das Kaiserslautern so berühmt ist.

Einkaufen an Dezembersamstagnachmittagen stimmt mich meistens trübsinnig, und meistens setzt meine Umwelt dann noch etwas drauf. Heute war's der HL: Auf eine unsägliche Schlagerschnulze über einen sterbenden Schwan ("Der Schwan ist der König der Vögel, wenn er singt schweigen alle Tiere" oder so) folgte minimal-Werbung, wohl nur um mich daran zu erinnern, dass es in KL eben keinen minimal gibt (wie auch keinen Walmart oder Globus). Dafür hat die Pizzeria Akropolis wieder einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt und verkauft Pizza und Crepes. Leider keine Crepes-Pizza oder Pizza-Crepes.

Von erdferkel um 21:35h in Anekdoten | 0 Kommentare |comment