Bei manchen Filmen macht einem ja schon der Trailer so viel Angst, dass man, wenn sie dann wirklich in der Sneak kommen, furchtverzerrt die Armlehnen packt und sich selbst dafür verflucht, das Wagnis mal wieder eingegangen zu sein. Darf ich bitten? war für mich einer dieser Filme, aber zu meiner eigenen Überraschung weit besser als befürchtet. Zugegeben, meine Erwartungen an eine Mischung aus Tanzfilm und Beziehungskomödie, noch dazu mit Richard Gere in der Hauptrolle und einer mal tanzenden, mal schmollenden J'Lo, waren alles andere als hoch, in etwa sowas wie "Etwas besser als Sehnsüchtig, in anderen Worten vielleicht eine Bewertung in der Richtung "Verursacht gerade so keine Schmerzen". Aber selbst wenn man die ungünstigen Bedingungen abzieht muss man dem Film lassen dass er das, was er sein soll auf eine angenehme, schmerzlose Art ist - nämlich belanglose und ersetzbare Dutzendware zum Wohlfühlen (und Werbung für Tanzkurse). Für einen Sneak-Film ok, gezielt reingehen würde ich aber nur, wenn die richtige Frau mich nett genug bittet (Tut sie aber nicht, weil sie zur Zeit z.B. Zombies und Fische cooler findet).

Während einer der Tanzszenen geriet ich dann auch ins Reminiszieren - ja, eigentlich plane ich immer noch einen Film zu drehen. Eigentlich habe ich sogar genug Ideen für einen ganzen Stapel Filme, z.B. wäre es an der Zeit, ein Remake der Glorreichen Sieben (respektive Sieben Samurai, das gibt sich nichts) zu machen, als Tanz- und Zombiefilm. Vielleicht auch Die Drei Von Der Tankstelle im Trapezmilieu, oder beides gleichzeitig, Mischungen sind ja in. Leider muss ich ja auch noch irgendwann studieren, arbeiten, leben; daher fehlt es irgendwie ein klein wenig an der Zeit respektive Energie. Aber vielleicht klappt's ja irgendwann doch, z.B. wenn ich nach dem Diplom (langsam fragen vermehrt Leute, wie lange es noch dauert) arbeitslos sein sollte und auf Kosten von Verwandten, Gönnern und der Filmförderung lebe und mein Leben verfilme.

Würde ich natürlich alles nicht tun, genausowenig wie einen Tanzkurs anfangen, aber man kann ja mal drüber schreiben.

Dienstag, 26. Oktober 2004, 10:45, von erdferkel in Filme |comment

 
Zustimmung (etwas spät)
  • zu meiner eigenen Überraschung weit besser als befürchtet: Zustimmung: Besonders der Anfang (in dem der Richard langweiliges Zeuch aus seinem virtuellen Berufsleben erzählte) ließ meine Befürchtungen wachsen, aber dann wurd's doch...
  • belanglose und ersetzbare Dutzendware zum Wohlfühlen Wahr gesprochen. Und während meiner Meinung der Konflikt zwischen den Eheleuten künstlich aufgeblasen wurde, fand ich die Rolle des Arbeitskollegen (und heimlichen Tänzers) recht nett.
  • und Werbung für Tanzkurse Stimmt auch.
Zu eigentlich plane ich immer noch einen Film zu drehen fiel mir spontan noch ein:
I already know the ending
It's the part that makes your face implode
I don't know what makes your face implode
But that's the way the movie ends

Grüße
Zehfee

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