Donnerstag, 14. Oktober 2004

Seit etwa anderthalb Jahren benutzt die Uni KIS, ein unglaublich modernes zentrales System zur Verplanung der Räume und Erstellung des Vorlesungsverzeichnisses. Für Studierende gibt's auch noch einen Planer, der nicht nur alle Vorlesungen und Termine, sondern auch Geburtstage und POP-Postfächer verwalten kann und nebenbei noch Horoskope, den Wetterbericht und Zitate des Tages anbietet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Studierenden befinde ich mich (dank eines meiner drei Jobs) in der auserwählten Position, auch auf den Planungsteil zugreifen und Räume reservieren zu können. Leider kann ich nicht nur, ich muss.

So bekomme ich auch die Heldentaten der Entwicklerfirma aus erster Hand mit. Abgesehen davon, dass das Webdesign vom Benutzbarkeitsstandpunkt her (mit Verlaub) unter aller Sau ist (maximieren wir mal die Zahl der notwendigen Klicks, verwenden wir willkürlich mal Links, mal Buttons) haben die Programmierer ganze Arbeit geleistet. Aus mir unerfindlichen Gründen treten immer wieder Inkonsistenzen zwischen der "internen" und der öffentlichen Datenbank auf, z.B. werden Änderungen nicht übernommen oder mit den alten Daten durchmischt. Die Fehler zu korrigieren ist mir persönlich dann nicht möglich, da mir die korrekten Daten angezeigt werden. Ich behaupte nun wirklich nicht, dass ich viel Ahnung von Web-Applications habe, aber im Prinzip sollte es doch nicht so furchtbar schwer sein, zwei verschiedene Web-Frontends auf ein und die selbe Datenbank zugreifen zu lassen oder wenigstens die Änderungen der einen in die andere Datenbank zu übertragen. Diese Fehler sind übrigens seit der Testphase bekannt, aber immer noch nicht komplett ausgemerzt worden. Wenigstens haben sie uns nach nur wenigen Monaten und diversen Protesten einen Button zum automatischen Sortieren gegönnt, so dass man die weit mehr als fünfzig Einträge nicht mehr mit den "Ein Platz nach oben/unten"-Pfeilen sortieren muss.

Leider ist KIS auch fest in den Händen der Verwaltung, die sich nach Kräften bemüht, daraus einen Katalysator für ihre Inkompetenz zu machen. Jedes Semester werden die Vorlesungen des Vorjahres automatisch übernommen, so dass man einen gewissen Planungsrahmen hat; so auch in den Zeiten vor KIS. Neu ist allerdings, dass es immer wieder zu Fehlern bei der Übertragung (ich vermute mal, dass die Daten abgetippt werden) kommt, die erst später bemerkt und dann von Hand korrigiert werden. Zum Beispiel wurde eine Reservierung verschlampt, was das "Opfer" X. erst einige Wochen später bemerkte. Leider wurde der entsprechende Termin inzwischen von uns für den Dozenten R. verplant, also schaltete X. schnell K. (den Chef der entsprechenden Verwaltungabsteilung) ein, der das ganze an seinen Sub-Chef F., den Haupt-Verantwortlichen für KIS, delegierte. K. delegierte das ganze an Ro. weiter, vergaß aber zu erwähnen, dass es in nahezu allen Fachbereichen unerwünscht ist, dass Dozenten ihre Termine selbst festlegen; schon alleine, weil die gar nicht wissen wollen, was sich überschneiden darf und was nicht. Ro. und R. verlegten also die Vorlesung ohne uns Bescheid zu sagen, und natürlich kam es dadurch zu einer sehr hässlichen Überschneidung im Haupstudium, die wir durch Zufall zwei Wochen vor Vorlesungsbeginn entdeckten. Fast schon zu spät, um den Fehler noch zu beheben, und Grund genug, unseren Chef wie ein rächendes Strafgericht über die Verwaltung hereinbrechen zu lassen.

KIS alleine ließe sich mühsam ertragen, in den Händen unserer Verwaltung allerdings ist es eine tödliche Waffe. Natürlich war ich von Anfang an voreingenommen: Schon bevor ich das Pflichtenheft las hielt ich das System für eine schlechte Idee ("praktisch nie bezahlbar durchzusetzen"), und als ich dann die Kombination "Windows 2000 Server/SQL/Java" entdeckte roch das für mich nach Klischee-Software-Ingenieuren. Aber inzwischen hatten die Verantwortlichen weit mehr als ein Jahr Zeit, mich vom Gegenteil zu überzeugen; natürlich haben sie auf ganzer Linie versagt. Jetzt warte ich nur noch darauf, dass ich diesen Job los bin und erinnere mich daran, dass die Planung vor KIS nur die Hälfte der Arbeit gemacht hat.

Ich hasse diese Uni. Ich hasse Software-Ingenieure.

Von erdferkel um 18:56h in Uni | 0 Kommentare |comment

 

Mittwoch, 13. Oktober 2004

Eine Kühlschrank-Blitzinventur nach dem Einkauf für unsere Friteusensession heute Abend (Tintenfisch und Frühlingsrollen) förderte verschiedene Sorten Wodka (Wyborowa, Grasovka, Moskovskaya, Smirnoff) zutage (der Smirnoff hat dann sogar mich überrascht), außerdem noch eine Flasche Sekt. Der Wyborowa musste weichen, um Platz für noch unfrittierten Tintenfische zu machen (bei Kaufland gibt's die übrigens auch bratbar), ein guter Anlass, auf die deutsch-polnische Freundschaft zu trinken. Einfach so warm werden lassen kann man den ja nicht, dafür ist er zu schade und Kühlstrom zu teuer.

Weiterhin gab's Gin-Tonic-Alcopops für ein Drittel des üblichen Preises, außerdem habe ich Freddy von dem orangefarbenen Halloween-Wein-Mischgetränk überzeugen können. Nächstes Mal sind dann die Straußensteaks dran, die gibt's aber auch bei Aldi.

Und nein, wir trinken gar nicht so viel Alk, sonst wären nicht so viele volle Flaschen im Kühlschrank.

Von erdferkel um 18:56h in Konsumwahn | 2 Kommentare |comment

 

Dienstag, 12. Oktober 2004

Der diesjährige Preis für die größte Verarsche im Trailer gebührt bisland ohne Zweifel der Billig-Schmonzette Sehnsüchtig. Was in der Vorschau noch als Identitätsdiebstahlsthriller mit Psychopathin und mindestens mal einem Mord durchgehen kann entpuppt sich bei näherem Hinsehen als langatmiger Haufen konstruiert hintereinandergereihter Zufälle, die nur von geschmachte und hölzern dilettierenden Schauspielern zusammengehalten werden, ab und zu scheint auch eine zwanghaft hingekrakelte Handlung durch. Eine Zeit lang log ich mich selbst an und tröstete mich durch die vage Hoffnung, dass irgendwann noch bewusstseinsverändernde Drogen, wirre Kultisten oder ins Unterbewusstsein verdrängte Morde das Ganze zu einer passablen Lynch- oder Cronenberg-Kopie machen könnten, diese wurde jedoch Stück für Stück demontiert. Einziger Lichtblick: Der Kaffee aus Sektgläsern.

Neben Switchblade Romance (Haute Tension), Scary Movie 2 und Starforce Soldier ein weiterer Film, bei dem mich soziale Zwänge von einer zeitigen Flucht vor Ende des Films abhielten.

Von erdferkel um 11:44h in Filme | 0 Kommentare |comment

 

Sonntag, 10. Oktober 2004

:-(
Irgendwer wird dafür bestimmt ein Wortspiel mit Dekonstruktion anbringen, aber hier muss das nicht sein.

Von erdferkel um 10:47h in Fragmente | 0 Kommentare |comment