Ab und zu packt mich die Nostalgie und zerrt mich zurück nach Alzey, nur um mich sehr schnell daran zu erinnern, dass ich diese "Stadt" alles andere als vermisse. Beängstigend, dass mich ein Ort dazu bringt, mich nach Kaiserslautern zu sehnen. Zwar macht Alzey von den Gebäuden deutlich mehr her, schon alleine durch das eine oder andere Fachwerkhaus; vielleicht liegt es auch einfach an mir, dass ich früher oder später das Gefühl bekomme, dass mich in absehbarer Zeit irgendwelche suspekt aussehenden Gestalten in hiphoppigen Klamotten verprügeln wollen. Und das, ohne dass ich jemals Erfahrungen in der Richtung gemacht hätte.

Wirklich deprimiert hat mich dann aber mein Abstecher in den Tengelmann. Vielleicht war das vor fünf Jahren noch anders, aber bei einem Laden dieser Größe ist das Angebot an Alkohol gewöhnlich kleiner, vielleicht halb so groß. Sucht man allerdings ein Getränk mit Koffein, aber ohne Pfand, verzweifelt man sehr schnell: Es gibt keinen Dosenkaffee. Es ist ja nicht so, dass ich mit (dem in 'Lautern außerhalb von Tankstellen gar nicht mehr zu findenden) Mr. Brown in all seinen Varianten (bevorzugt Vanille oder Tofee Coffee) gerechnet hätte, auch über einen Xpress, K'fee oder ähnliches hätte ich mich gefreut. Keine Chance. Nichts. Und an Nicht-Coca-Colas hatten sie nur Pepsi Light in zu großen Flaschen.

Wenigstens konnte ich eine nette Variation meines häufigsten Einkausärgernisses erleben: Diesmal blockierten keine dicken Amerikaner die Kasse, sondern eine dicke Frau, die unbedingt wissen wollte, ob das Tiefkühldönerfleisch Schwein oder doch nur Rind enthält. Nach mehrmaligem Vorlesen der Inhaltsangaben auf der Packung konnte die Verkäuferin sie dann auch von der Schweinefleischfreiheit überzeugen; Kaffee bekam ich dann bei meinen Eltern.

Dienstag, 21. September 2004, 10:04, von erdferkel in Anekdoten |comment